Organozinnverbindungen (OZV)

Organozinnverbindungen, auch unter zinnorganische Verbindungen (OZV) geläufig, sind metallorganische Verbindungen und werden als Stabilisatoren, Katalysatoren und Biozide, als Stabilisatoren in PVC-Kunststoffen und Polyurethan-Schäumen, Silikonen und Holzschutzmitteln eingesetzt. Als Antifouling-Farben wurden sie für Schiffanstriche verwendet. Weitere Einsatzbereiche sind in Schädlingsbekämpfungsmitteln für Imprägnierung von Textilien und Bekleidungsartikeln. Sie sollen Fäulnisbakterien, Schimmel und Gerüche bekämpfen. Weiterhin werden OZV in Beschichtungen aller Art (z.B. Verpackungen, Fußbodenbeläge, Schuhe, Badespielzeug) verwendet. In der Textilindustrie werden sie z. B. in Schuhen, Sportbekleidung und Socken eingesetzt, um Bakterien zu bekämpfen und dadurch Geruchsbildung zu verhindern.

Organozinnverbindungen gelten als krebserregend, schädlich für Immun- und Nervensystem, stören den Hormonhaushalt und beeinträchtigen die Fortpflanzungsfähigkeit. Dibutylzinnverbindungen können zu Hautverätzungen und Augenschäden führen. In der EU sind Produkte, die mehr als 0,1 Prozent bestimmter Organozinnverbindungen enthalten, verboten. Wegen ihrer Umweltschädlichkeit und Langlebigkeit sind sie als Antifoulingmittel für Schiffsanstriche nicht mehr zugelassen.

 

Vorkommen
  • PC-Kunststoffe
  • Textilien
  • Handschuhe
  • Silikondichtungen
  • Pflanzenschutzmittel
  • Fungizide in Oberflächendesinfektionsmitteln