Flammschutzmittel (halogenierte z.B. bromierte und chlorierte)

Halogenierte Flammschutzmittel werden zur Verringerung der Entflammbarkeit bzw. Brennbarkeit von Materialien verwendet. Besonders häufig werden diese bei elektronischen Geräten, Polstermöbeln, Matratzen und Teppichen eingesetzt und können durch Emissionen oder Abrieb in die Raumluft und den Hausstaub gelangen. Auch Textilfasern wie Baumwolle und Viskose, aber auch Synthetikmaterialien werden mit Flammschutzmittel behandelt.
Bis 2008 wurden nach und nach einige bromierte Flammschutzmittel von der EU verboten, können aber in älteren Produkten noch enthalten sein. Andere halogenierte Flammschutzmittel sind weiterhin im Einsatz. Sie reichern sich in der Umwelt an und sind mittlerweile überall zu finden.

Einige Flammschutzmittel können bei starken Bränden korrosive und hochgiftige Brandgase verursachen wie etwa Dioxine und Furane aus PBDE (polybromierte Diphenylether). Sie gelten laut EU-Wasserrecht als „besonders gefährlich“.

Sie sind hormonell wirksam, können Wachstum und Entwicklung der Geschlechtsorgane schädigen und gelten als schädlich für die Fortpflanzungsfähigkeit. Diese Stoffe reichern sich im Fettgewebe des menschlichen Körpers an und stehen im Verdacht langfristig toxische Wirkungen zu entfalten. Sie konnten in Blut und Muttermilch nachgewiesen werden. Auch in der Umwelt reichern sich diese Stoffe an und gelten als kaum biologisch abbaubar.

Für die bromierte Flammschutzmittel Penta-Bromdiphenylether und Octa-Bromdiphenylether sind die Verwendung und Vermarktung EU-weit bereits stark beschränkt. Beide sind in die Stockholmer Konvention (POP-Konvention) als persistente organische Chemikalien (peristent organic pollutant, POP) aufgenommen.

 

Vorkommen
  • Kuscheltiere
  • Puppen
  • Elektronisches Spielzeug
  • Elektrogeräte
  • Computer und Fernseher
  • Polstermöbel und Vorhänge
  • Teppiche
  • Matratzen