Sonnencremes sollen unsere Haut vor einem Sonnenbrand, und dementsprechend vor dem damit verbundenen Hautkrebsrisiko schützen. Da ist es sehr ungünstig, wenn in Sonnencremes Inhaltsstoffe enthalten sind, die selbst im Verdacht stehen, krebserregend zu sein oder aber in solche Stoffe umgebaut werden können. Genau dies ist jedoch ein Ergebnis der aktuellen ÖKOTEST-Ausgabe. Positiv: vier der 22 getesteten Sonnencremes wurden mit dem Label „sehr gut“ bewertet, sodass wir auf gesunde Alternative zurückgreifen können. Jede dritte getestete Sonnencreme gehörte in die Sparte ‚zertifizierte Naturkosmetik‘.

Welche Sonnencreme ist die richtige? Welche UV-Filter sind die besten? Mineralische oder doch chemische Filter? Diese oder ähnliche Fragen tauchen bei vielen Verbraucher*innen – Zeit, sich mit Unterstützung der aktuellen Ausgabe des Ökotests Klarheit zu verschaffen und eine gesunde Sonnencreme für die nächsten Monate auszuwählen.

Beginnen wir mit einem häufig diskutierten Thema: der Art der in Sonnencremes verwendeten UV-Filter. Wir können zwischen chemisch-organischen und mineralischen Filtern wählen. Mineralische Filter wie Titandioxid und Zinkoxid reflektieren das UV-Licht. Ökotest empfiehlt, zu Sonnencremes mit mineralischen Filtern zu greifen. Titandioxid ist, wenn es eingeatmet wird, als vermutlich krebserregend eingestuft (laut Ökotest im Vergleich zu chemisch-organischen Filtern dennoch zu bevorzugen) – Sonnencremes, die Zinkoxid verwenden, können hier eine Alternative sein.  Im Gegensatz hierzu wirken organisch-chemische Filter, indem sie in die Haut eindringen und dort die UV-Strahlung aufnehmen und in Wärme umwandeln. Problematisch: einige dieser Filter stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein und so das menschliche Hormonsystem zu beeinflussen.

Besonders im Fokus des aktuellen Tests steht daher der Stoff Benzophenon – ein Zerfallsprodukt von Octocrylen, einem Stoff, der als UV-Filter eingesetzt wird. Zum einen wird Benzophenon verdächtigt, hormonell wirksam zu sein, zum anderen wird er als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Problematisch auch: da Benophenon ein Zerfallsprodukt des Filters Octocrylen ist, kann sich dessen Gehalt, je älter die Sonnencreme ist, erhöhen. Ökotest rät daher vorsichtshalber davon ab, Sonnencremes mit Octocrylen-Filtern zu verwenden. Dies gilt auch für Cremes, die den Filter mit dem schönen Namen Ethylhexylmethoxycinnamat verwenden. Wiederum sind es potenziell hormonell Eigenschaften, die gegen die Verwendung dieses Filters sprechen.

Dies betrifft nicht nur uns, sondern auch Umwelt und Wasserorganismen. So wird immer ein Teil der Sonnencreme, auch bei wasserfesten, beim Baden abgetragen und gelangt in die Umwelt. Hormonell wirksame Stoffe gefährden daher nicht nur unser, sondern auch das Hormonsystem von Tieren.

Weitere problematische Inhaltsstoffe des aktuellen Tests waren PEG-Verbindungen (die Haut wird durchlässiger für Fremdstoffe) und halogenorganische Verbindungen (potenziell allergieauslösend, krebserregend, persistent in der Umwelt).

Licht am Horizont ist jedoch sichtbar: vier Sonnencremes kann Ökotest rundum empfehlen.

Welche Sonnencremes sich für Kinder und Babys empfehlen, hat Ökotest in seinem Jahrbuch Kosmetik zusammengetragen.