Unsere Kolleginnen vom BUND haben getestet und sind fündig geworden.

Viele Menschen nutzen sie täglich: Zahnseide. Sie kommt uns ganz nahe und sollte daher natürlich frei von schädlichen Chemikalien sein. Der BUND hat genauer hingeschaut und sieben Zahnseiden auf PFAS, so genannte Ewigkeitschemikalien untersucht.

Die gute Nachricht: Fünf der sieben getesteten Produkte enthalten keine PFAS. Doch ausgerechnet die Zahnseiden zweier Eigenmarken beliebter Drogerieketten sind PFAS-haltig.  Ein Zahnseide-Produkt der Drogeriemarktkette Budni-Eigenmarke „Diadent“ und ein Zahnseide-Produkt der dm-Eigenmarke „Dontodent“ wurden aus PFAS hergestellt. In der Zahnseide der Budni-Eigenmarke konnte das unabhängige Labor die giftige PFAS-Verbindung Perfluoroctansäure, kurz PFOA, nachweisen. PFOA ist in der EU wegen seiner gesundheitsschädlichen Eigenschaften weitgehend verboten. Die gemessene PFOA-Konzentration liegt zwar deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert. Der Fund zeigt aber, dass Rückstände von gefährlichen PFAS-Verbindungen im Endprodukt landen und die Umwelt belasten können. In der Zahnseide der dm-Eigenmarke wurden keine PFOA-Rückstände entdeckt. Diese wurde allerdings aus dem PFAS-Polymer PTFE hergestellt. dmhat bereits eine mögliche Umstellung angekündigt.

 

Lesen Sie die vollständigen Testergebnisse des BUND und was unser Test schon jetzt bewirkt Das Problem mit PFAS

Diese Gruppe von Chemikalien ist aus mehreren Gründen besorgniserregend.

  • PFAS sind sehr langlebig – deswegen werden sie auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet. Sie werden kaum abgebaut und belasten die Umwelt daher über Generationen.
  • PFAS sind bioakkumulierend: Sie reichern sich im Körper von Tieren und Menschen an.
  • PFAS sind toxisch: Die am meisten untersuchten Chemikalien dieser Gruppe wirken nachweislich als endokrine Disruptoren (EDCs), können also das Hormonsystem stören. Sie wurden mit Schilddrüsenerkrankungen, Adipositas (Fettleibigkeit), hohem Cholesterinspiegel, Fortpflanzungsproblemen und der Entwicklung bestimmter Krebsarten wie Nieren- und Hodenkrebs in Verbindung gebracht. 

PFAS in vielen Produkten

PFAS sind in sehr vielen Alltagsprodukten enthalten, zum Pfannen mit Antihaftbeschichtung, wasser- und schmutzabweisende Textilien, Lebensmittelverpackungen aus Papier und Karton sowie Kosmetika. PFAS sind sehr beständig, bauen sich kaum und belasten so unsere Umwelt und Gesundheit. Deswegen fordern wir die Regierung auf, die gesamte PFAS-Chemikaliengruppe in sensiblen Alltagsprodukten bis 2025 zu verbieten. Bis 2030 brauchen wir ein einen weitgehenden Ausstieg aus der Produktion und Verwendung von PFAS.

Mehr zu PFAS finden Sie auch in unserer Publikation: „Vorsicht PFAS! Schluss mit Ewigkeits-Chemikalien -jetzt!“