Wohin man blickt – die Quetschie Invasion
Quetschies in Kinderhänden auf dem Spielplatz, im Kindergarten oder in der U-Bahn, denn Kinder und Eltern sind begeistert vom praktischen Obstbrei in Tüten. Dabei sind Questschies oft Zuckerbomben, die unsere Plastikberge noch höher wachsen lassen. Praktschisch sind die bunten Tüten schon, aber die Verbraucherzentrale Niedersachsen fasst es treffend zusammen:”Bei Quetschies handelt es sich um ein Kinderlebensmittel, welches überflüssig und dazu noch überteuert ist”.
Ökotest hat gute Grunde gegen den Quetschie-Konsum zusammengestellt:
- Quetschies sind kleine Zuckerbomben
Auf den Tüten steht häufig “ohne Zuckerzusatz”. Doch das verschleiert, dass Hersteller Quetschis Fruchtmark oder beispielsweise Apfelsaft-oder Traubensaftkonzentrat zusetzen. Das macht die Obsttüte noch süßer, in denen ohnehin bereits Fruchtzucker steckt, den die verarbeiteten Früchte von Natur aus enthalten.
- Quetschies erhöhen das Kariesrisiko
In einem Quetschie trifft viel Zucker auf Säure. Wenn diese Mischung in den Mund „genuckelt“ wird, steigt die Kariesgefahr.
- Quetschies sind überteuert
Nach Angaben der Verbraucherschützer kosten die Tütchen zwischen 40 und 90 Cent. Damit sind sie deutlich teurer als frisches Obst oder auch Obstbrei aus dem Glas.
- Quetschies produzieren unglaubliche Müllberge
Die Tütchen sind schnell geleert – zurück bleibt die leere Tüte, eine Mischung aus Aluminium und Plastik, die kaum recycelt werden kann. Die leeren Quetschtüten sind deshalb vor allem Müll.
- Quetschies können zu Defiziten bei der Sprachentwicklung führen
An einer Karotte knabbern oder von einem Apfel abbeißen versorgt Kinder mit Vitaminen – und fördert die Kaumuskulatur. Diese Muskeln sind nicht nur beim Essen wichtig, sondern auch bei der Sprachentwicklung. “Eine adäquat trainierte Kaumuskulatur ist für das Erlernen von Sprache von Bedeutung”, so Professor Ulrich Schiffner von der Poliklinik für Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde am Universitätsklinikum Eppendorf. Wenn Kinder Obst nur noch saugen und nicht mehr kauen, wird die Kaumuskulatur nicht ausreichend trainiert.
- Quetschies können Schadstoffe enthalten
In unserem Test “Obstbrei aus Tüten” aus dem Jahr 2016 schaffte nur eine einzige Tüte mit Obstbrei ein “gut”. Alle anderen können wir nicht oder nur eingeschränkt empfehlen. Fünf Produkte floppten im Test: Für Pestizide, Konzentrate, Fruchtsüße und mangelhafte Deklaration konnten wir nur ein “ungenügend” geben. Nur die Produkte im Test, die eine Altersempfehlung ab sechs Monaten oder ab einem Jahr tragen, sind pestizidfrei. In fünf von sieben Tüten ohne Altersempfehlung stecken hingegen Rückstände chemischer Pflanzenschutzmittel. Quelle Ökotest
Alternative – frisches Obst und Gemüse
Auch wenn es scheinbar so praktisch ist ein Questschie zu reichen, ist die Alternative einfach frisches Obst oder Gemüse zu geben nicht wirklich aufwendig. Gerade Bananen, Orangen oder Äpfel bzw. frische Beeren sind schnell gewaschen und in eine möglichst plastikfreie (Edelstahl) Dose gepackt und mitgenommen. So wird unnötiger Müll vermieden, die Familienkasse geschont und Zucker reduziert.