In der EU aufgrund der Gefahren für Umwelt und Gesundheit verboten, exportierten deutsche und europäische Chemikalienkonzerne hochgiftigen Pestizide im Jahr 2018 im Umfang von ca. 81.000 Tonnen. Dies ist eine der wichtigen Erkenntnisse, die aus einer aktuellen Erhebung der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Public Eye und Unearthed (Greenpeace UK), hervorgeht. Interessant hieran: sowohl Export als auch Import gefährlicher Chemikalien und Pestizide müssen gemeldet werden – weil sie in der EU aufgrund des Schutzes von Menschen und Umwelt verboten sind.

Abnehmer deser hochgiftigen Pestzide sind vor allen Dingen Schwellenländer, und oftmals Länder, von denen die EU einen Großteil ihrer Agrarimporte bezieht. So schließt sich der Kreislauf. Als Rückstände in Agrarprodukten oder im Tierfutter können diese giftigen Stoffe wieder zurück nach Europa gelangen.

Und auch an dieser Stelle endet die Geschichte leider nicht. Denn die Ausfuhren solcher, in der EU verbotener Pestizide, steigen. Und zwar parallel zur Anzahl der Pestizide, deren Nutzung in der EU verboten wird. Das zeigt sich beispielhaft an der zusätzlichen Ausfuhr von 8.000 Tonnen von Pestizidprodukten im Jahr 2019, die insgesamt neun Wirkstoffe enthalten, die erst kürzlich von der EU verboten wurden.

 

 Wenn die EU mit all ihren Ressourcen zum Schluss kommt, dass diese Pestizide zu gefährlich sind, wie können sie dann in ärmeren Ländern sicher eingesetzt werden, wo oft nicht einmal die notwendige Schutzausrüstung vorhanden ist?“ kommentiert der ehemalige UN-Sonderberichterstatter Baskut Tuncak auf Anfrage. „Die meisten dieser Länder sind nicht in der Lage, die Anwendung von Pestiziden zu überwachen.“

[Zitat entnommen aus: Public Eye. Verbotene Pestizide. Die gifitge Doppelmoral der europäischen Union].

Der Kauf ökologisch erzeugter und an dieser Stelle auch regional erzeugter Lebensmitteln hilft Verbraucher*innen, den Kontakt mit solch hochgiftifen Pestiziden zu vermeiden.

Den ausführlichen Artikel finden Sie auf der Seite von Public Eye. Auf der Graphik dort können Sie sehen, in welche Länder die meisten dieser hochgiftigen Pestizide exportiert werden.

Passend hierzu ist auch der Artikel „Gift auf unseren Tellern“, in welchem Publix Eye, das in der Schweiz ansäßig ist, die Rückstände zahlreicher toxischer Pestizidem in der Schweiz verbotener Pestidzide, untersucht.

Eine Petition an die Landwirtschaftsministerin Fr. Klöckner, die sich gegen die Doppelstandards im Pestzidhandel richtet, läuft ebenfalls und kann unterzeichnet werden.