Ob Burgerbox, Pommestüte oder kompostierbare Suppenschüssel: in europäischen Schnellrestaurants sind Essensverpackungen, die mit schädlichen Fluorchemikalien behandelt sind, weit verbreitet. Das zeigt eine gemeinsame Testreihe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit den tschechischen Verbraucherschützern von Arnika und sieben weiteren Nichtregierungsorganisationen.
Von insgesamt 42 analysierten Proben waren 32 eindeutig mit diesen extrem langlebigen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) behandelt. Darunter waren Einwegverpackungen von bekannten Ketten wie McDonalds, KFC, Nordsee, Subway oder Dunkin Donuts. Die gesamten Testergebnisse finden Sie beim BUND.
Was sind PFAS?
Aufgrund ihrer fett- und wasserabweisenden Eigenschaften kommen PFAS vor allem in Beschichtungen zum Einsatz, zum Beispiel auf Einweggeschirr aus Papier und Pappe. Einige der identifizierten Stoffe sind gesundheitlich bedenklich: Sie gehen nachweislich auf die verpackten Lebensmittel über und werden mit erhöhtem Krebsrisiko, Leber- und Fortpflanzungsschäden sowie Störungen des Hormonsystems und der Funktion der Schilddrüse in Verbindung gebracht. Zudem kann es zu einer verminderten Reaktion auf Impfungen, wie zum Beispiel auch die „Covid-Impfungen“ kommen und bei Kindern sollen PFAS sogar das Risiko einer geringeren Bildung von Antikörpern nach Impfungen hervorrufen.
Verbot von Fluorchemikalien in Dänemark
Dänemark hat 2020 den Einsatz von Fluorchemikalien verboten und so den Umstieg auf unbedenkliche Alternativen, die es gibt!, beschleunigt. Das zeigt sich schon jetzt in den Testergebnissen: Pommestüten aus Dänemark waren im Gegensatz zu solchen aus Tschechien und Großbritannien nicht mit PFAS behandelt. Dieses Beispiel zeigt, dass Verbote wirksam schützen können.
Was können Sie tun?
- Vermeiden Sie Fast-food und anderes Essen aus Einwegverpackungen
- Bringen sie Ihre eigenen Gefäße mit aus Porzellan, Glas oder Edelstahl für Ihr Essen-to-go
- Informieren Sie auch andere über die Studie
- Fragen Sie im Restaurant nach den Inhaltsstoffen in der Verpackung – das erhöht das Bewusstsein
Details zur Studie
Die aktuelle Studie zum Thema „Wegwerfverpackungen, Ewigkeitschemikalien – Europaweite Erhebung von PFAS in Einweg-Lebensmittelverpackungen und -Geschirr“ durchgeführt von der tschechischen NGO Arnika in Zusammenarbeit mit der Health and Environment Alliance (HEAL), CHEM Trust und sechs weiteren gemeinnützigen Organisationen in Europa deckte auf, dass der Gebrauch von gesundheitsschädlichen PFAS in Essensverpackungen und -utensilien weit verbreitet ist und von internationalen Fast-Food-Ketten sogar bewusst eingesetzt wird.
Es wurden 99 Proben von Imbissbuden, Supermärkten und E-Shops in sechs europäischen Ländern (Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande und Tschechische Republik) gesammelt und eingesendet. Bei 38% der Proben besteht der Verdacht, dass sie mit PFAS behandelt wurden, weshalb 42 der ursprünglichen Proben zur chemischen Analyse ausgewählt wurden. Dabei wurde festgestellt, dass 76%, darunter Verpackungen von großen globalen Fast-Food-Ketten wie McDonalds, KFC, Subway oder Dunkin Donuts, eine absichtliche Behandlung mit PFAS aufwiesen. Beunruhigend ist vor allem, dass Spuren von PFAS in allen für die Laboranalyse ausgewählten Proben nachgewiesen wurden, auch in Proben, die nicht absichtlich mit PFAS behandelt wurden. Doch die schlechten Nachrichten hören hier nicht auf. Nur 1% der gefundenen PFAS ist identifizierbar, was bedeutet, dass viele Tausende PFAS in Umlauf sind, die wir gar nicht kennen oder bestimmen können.
Die genauen Testergebnis finden Sie beim BUND:
Die Studie zu PFAS in europäischen Wegwerfverpackungen ist auf Englisch in voller Länge hier zu finden, sowie auch in gekürzter Form hier.
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Hintergrundinformation zu PFAS:
Fluorchemikalien (PFC, steht für per- und polyflourierte Chemikalien) werden aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften in vielen Konsumprodukten eingesetzt wie in Antihaft- Kochgeschirr (Teflon), in Out-Door Bekleidung und wegen ihrer fett- und wasserabweisenden Wirkung auch in Essensverpackungen. Die Gruppe dieser Industriechemikalien umfasst mehr als 4.700 verschiedene Verbindungen, nur die wenige ausreichend auf ihre möglichen gesundheitsschädlichen Eigenschaften untersucht.
Im oben beschriebenen Test konnten deshalb nur ein Prozent der gemessenen Stoffe konkreten PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) -Verbindungen zugeordnet werden.
Allen PFAS gemein ist ihre extreme Langlebigkeit in der Umwelt und die Fähigkeit, sich in Organismen anzureichern. Menschen nehmen diese Stoffe hauptsächlich über die Nahrung und das Trinkwasser auf, Babys über die Muttermilch. Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) können über 1.000 Jahre in der Umwelt verbleiben, belasten Böden, Gewässer, Tiere und Pflanzen, selbst in den entlegensten Regionen der Erde.
Wegen ihrer extremen Langlebigkeit sind sie auch als „ewige Chemikalien“ bekannt. Wir von WECF setzen uns dafür ein, PFCs als Gruppe zu regulieren, und im besten Falle zu verbieten.