Aktuell mag dekorative Kosmetik durch Masken und vermehrtem Homeoffice etwas an Bedeutung verloren haben. Doch die Schadstoffe in der Schminke haben sich dadurch nicht verringert – und wirken auch in geringeren Konzentrationen. Ein Gegenpol zu oft schädlichen, konventionellen Schminkprodukten bilden Naturkosmetika. Diese sind auch aus vielerlei Gründen empfehlenswert und schützen Umwelt und Gesundheit.

In den letzten vier Jahren hat Öko-Test verschiedene Kosmetika, von Mascara über Make-Up, Concealern, Lippenstift bis hin zu Nagellack genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse im Jahrbuch Kosmetik 2021 zeigen eindeutig, dass konventionelle Kosmetikartikel deutlich schlechter als Naturkosmetika abschneiden. Diese Ergebnisse sind bedenklich, da die Liste der gefundenen, schädlichen Inhaltsstoffe nicht gerade kurz ist.

Öko-Test hat immer wieder dieselben Gruppen an Schadstoffe in unterschiedlichen Produktkategorien gefunden, die schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben können. Gefunden wurden unter anderem:

  • Erhöhte Werte von hochgiftigen Schwermetallen wie Arsen oder Blei in Concealern, Mascara oder Lippenstiften. Sie sind krebserregend sind oder können zu Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen führen.
  • Paraffine, erdölbasierte Fette, wurden in speziellen Formen in Concealern, Lippenstiften und Mascara gefunden und haben bei Tierversuchen zu Organschäden geführt oder wurden als krebserregend diagnostiziert (Link).
  • Bestimmte Konservierungsstoffe, die verdächtigt werden, hormonell wirksam zu sein, sind in Mascara und zu Hautreizungen und Allergien führen können in Concealern zu finden.
  • UV-Filter in Nagellack oder Make-Up, die eingesetzt werden, um die Haut aber auch die Produkte selbst vor UV-Strahlen zu schützen, werden verdächtigt, hormonell wirksam zu sein.
  • Bei Duftstoffen, vor allem künstlicher Moschusduft in Make-Up, wird vermutet, dass sie Leberschäden hervorrufen können.
  • PEG und PEG-Derivate, die dazu beitragen, dass die Haut durchlässiger für Schad- und Fremdstoffe wird, sind in Make-Up und Concealern  zu finden.
  • Zuletzt gilt es den Formaldehyd/-abspalter zu beachten und zu meiden, die in Mascara und Concealern gefunden wurden und Hautreizungen oder Augenschäden zur Folge haben.

Die meisten dieser Schadstoffe mitsamt ihren gesundheitlichen Bedenken lassen sich durch den Gebrauch von entweder weniger Schminke, oder zertifizierten Naturkosmetikprodukten, verringern bzw. vermeiden.

Der Griff zur Naturkosmetik lohnt sich, da wir dadurch die eigene Gesundheit, die Umwelt und das Tierwohl schützen. Die Inhaltsstoffe sind bewiesenermaßen verträglicher und natürlich, sodass die Produkte z. B. bei den Tests von Öko-Test oft sehr gut abschneiden. Das Verbot von verschiedenen problematischen Komponenten, z.B. Erdöl, sorgt dafür, dass in Naturkosmetika schwierige Stoffe von vorneherein ausgeschlossen werden.

Außerdem werden Naturkosmetika ohne Tierversuche und oft vegan, mit Zutaten aus biologischem, Anbau hergestellt. Zertifizierungen und Siegel können für eine Qualitätsgarantie sorgen. Auch preislich stehen Naturkosmetikprodukte den konventionellen Kosmetikartikeln in nichts nach, sodass es in immer mehr Läden eine große Auswahl an verschiedenen Marken, in unterschiedlichen Preiskategorien, zu finden gibt.