Öko-Test findet Bisphenol A in vielen Obstbrei-Gläschen
Obstbrei-Gläschen sind für viele Eltern ein fester Bestandteil auf Baby-Speiseplans. Sie sind praktisch – auch für unterwegs, gelten als gesund und schmecken Babys oft besonders gut. Jetzt fand Öko-Test in einer Untersuchung, dass sechs von 15 getesteten Obstbreien den Schadstoff Bisphenol A, kurz BPA, enthielten. Nachzulesen ist das in der September-Ausgabe von Öko-Test.
BPA ist als hormonell wirksam eingestuft
BPA ist ein Schadstoff, der häufig in Lebensmittelverpackungen und besonders in der Beschichtung von Konservendosen und Deckeln von Gläsern vorkommt. BPA ist ein hormonell wirksamer Schadstoff, kurz EDC, Endocrine Disrupting Chemical, der das menschliche Hormonsystem stören kann. Die Belastung mit EDCs wird mit verschiedenen Gesundheitsproblemen wie z.B. Fortplanzungsstörungen und Beeinträchtigungen der kindlichen Gehirnentwicklung in Verbindung gebracht werden.
Der Hauptgrund für schlechtere Bewertungen ist der deutlich erhöhte Bisphenol-A-Gehalt in einigen Babygläschen. Diese Chemikalie dient als Ausgangsstoff für den Kunststoff Polycarbonat und wird auch bei der Produktion von Epoxidharzen verwendet.
Bisphenol A (BPA) findet sich in vielen Verpackungen sowie in der Beschichtung einiger Konservendosen oder in Gläschendeckel. Es kann von dort in die gelagerten Lebensmittel übergehen und somit in unseren Körper gelangen. Dass BPA hormonelle Wirkungen hat, ist seit langem bekannt; im Jahr 2016 hat die EU BPA als fortpflanzungsgefährdend eingestuft.
Gute Nachrichten
Im Juni 2024 einigten sich die EU- Mitgliedstaaten auf ein Verbot von BPA in Materialen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Ab Ende 2024 soll kein BPA in Lebensmittelverpackungen mehr vorkommen.
Gute Nachrichten für den Obstbrei
Neben der BPA Belastung einiger der getesteten Obstbrei gibt es auch erfreuliche Nachrichten. Acht der 15 getesteten Breie erhielten die Empfehlung “gut” oder “sehr gut”. Die meisten Breie enthalten ausschließlich Obst, und weisen keine Belastung mit Pestiziden auf. Doch auch ohne Zusätze enthalten die Obstbrei-Gläschen oft sehr viel Zucker. Daher sollte Obstbrei nicht pur, sondern lediglich als Teil einer Mahlzeit gegeben werden.
Tipp vom Nestbau-Team:
Um sicher zu gehen, dass kein BPA in die Babynahrung gelangt, bietet es sich an, Baby-Breie selbst zu kochen und in Glasbehältern aufzubewahren. Achten Sie auf die Bio-Zertifizierung des Obstes und Gemüses, um Pestizide zu vermeiden.
Extra-Tipp: Viele Bio-Höfe bieten im Herbst auch die Möglichkeit selbst Äpfel und Birnen zu pflücken. Ein solcher Ausflug bietet Spaß an der frischen Luft, und die Möglichkeit frisches, regionales Obst zu kaufen.
In unserer News vom Mai haben wir bereits über die BPA-Belastung in zahlreichen Konservendosen berichtet.
Mehr zu BPA und anderen Bisphenolen finden Sie hier und zu EDCs EDCs.
Diese News wurde von Mara Hofbauer verfasst.