Gefährliche Chemikalien befinden sich nicht nur in unserer Schminke, sondern auch in anderen alltäglichen, kosmetischen Artikeln, wie etwa in Körperpflegeprodukten. So kann der frische Geruch nach der Dusche leider ungewollte Gefahren bergen. Gerade weil wir Artikel wie Handcreme, Deo oder Duschgel regelmäßig benutzen und diese direkt auf die Haut auftragen, gilt es, diese sorgfältig auszuwählen und zu versuchen, giftige Inhaltsstoffe zu vermeiden.

Ein einfacher und meist vertrauensvoller Weg ist der Griff zu Naturkosmetikprodukten. Viele potenziell schädliche Inhaltstoffe werden in zertifizierter Naturkosmetik von vorneherein verboten und können dadurch die Gesundheit nicht gefährden.

Auch in diesem Artikel spielen die Testergebnisse von Öko-Test eine zentrale Rolle. Das Testmagazin hat eine Vielzahl von Untersuchungsergebnissen in seinem Jahrbuch Kosmetik 2021 veröffentlicht, das, zusammen mit weiteren neuen Publikationen, eine gute Übersicht über auftretende Problemstoffe in Kosmetikprodukten gibt. Die Tests zu (festem) Duschgel, Bodylotion, Deo, Fuß– und Handpflege oder Körperpeelings und –ölen haben so manche Stoffe gefunden, die in Körperpflegeprodukten lieber nicht enthalte sein sollten. Mehrere der Problemsubstanzen sind auch in unserem Artikel über dekorative Kosmetik wiederzufinden.

Schadstoffe erkennen und vermeiden

Die Herausforderung ist es nicht nur, all diese Schadstoffe zu meiden, sondern diese überhaupt erst zu identifizieren. In den Inhaltsangaben sind oft lange, komplizierte chemische Begriffe zu finden, bei denen das Schul-Chemie leider nicht mehr weiterhilft. Nützlich sind also Listen und Tipps, die erklären, bei welchen Begriffen man aufmerksam werden sollte.  

Ein anderer und meist erfolgsversprechender Ansatz ist der Kauf von zertifizierter Naturkosmetik. Problemstoffe wie PEG-Verbindungen, Paraffine oder Silikone sind verboten, sodass man diese getrost aus seinen Gedanken verbannen kann. Selbst wenn ein schädlicher Stoff, wie im Falle eines naturkosmetischen festen Duschgels, halogenorganischen Verbindungen zu finden waren, hat das Unternehmen nach jetziger Erkenntnis zeitnah Nachforschungen betrieben, um diesen Stoff von der Inhaltsliste zu streichen. Dies zeigt, dass auch Naturkosmetik fehlbar sein kann. Dennoch schützt der Griff zur Naturkosmetik klar unsere Gesundheit und im selben Zuge die der Umwelt.

 

Es folgt eine kurze (?) Übersicht zu den häufigsten in Kosmetikprodukten gefundenen, problematischen Stoffen:

  • Verschiedene Duftstoffe, darunter Lilial, der verdächtigt wird, fortpflanzungsschädlich zu sein und laut Öko-Test vom Verbraucherschutzkomitee für Kosmetik der EU als nicht sicher eingestuft Dieser findet sich in von fast allen oben aufgezählten Produktkategorien, außer festem Duschgel, wieder.
  • Ein anderer, weit verbreiteter Duftstoff ist künstlicher Moschusduft, der sich im menschlichen Fettgewebe anreichern kann und in Produkten wie Handcreme, Peeling, Bodylotion, Deo und festem Duschgel ist. Ebenfalls gefunden wurden Cinnamylalkohol in Körperölen und Hydroxycitronellal in Peelings und festem Duschgel. Beide Stoffe können Allergien auslösen.
  • Eine weitere Gruppe sind mineralölbasierte Fette und Wachse. Darunter fallen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) in Handcreme, Bodylotion und Fußpflege, die krebserregend wirken können.
  • Synthetische Polymere wie Silikone oder Paraffine sind problematisch in Produkten wie Handcreme, Körperpeelings und Fußpflege, da sie zum einen die Umwelt belasten, weil sie schwer abbaubar sind, und zum anderen, da sie das Gleichgewicht der Haut stören können.
  • Eine weitere Kategorie sind Konservierungsmittel, zum Beispiel in Handcreme, Bodylotion und Fußpflege, die hormonelle wirkende Stoffe wir Propylparaben enthalten können.
  • Erwähnenswert sind auch dieses Mal PEG-Verbindungen, die in Produkten wie Handcremes, Peelings, Bodylotion, Fußpflege und Duschgel vorhanden waren und welche die Durchlässigkeit der Haut für Fremdkörper und Schadstoffe erhöhen.
  • Ansonsten wurde in festem und flüssigem Duschgel Spuren von Formaldehyd/-abspaltern, schleimhautreizend und allergieauslösend, UV-Filtern wie Ethylhexylmethoxycinnamat, das möglicherweise hormonell wirksam ist, Diethylphthalat (DEP), das den Schutzmechanismus der Haut beeinflussen kann und halogenorganische Verbindungen, die schwer abbaubar sind und Allergien auslösen können, gefunden.